Dienstag, 5. Februar 2008

"Beauty is a precious idea. I want to liberate this term from the standardised categories. I will give you an example. I used to teach children and I presented them with the music of Stockhausen, etc. They said it was not beautiful and they did not like it. I asked them what they liked, what they thought was beautiful, and they first hesitantly named some pop music. The next week, I went there and brought two pictures with me. One was an attractive photograph of the movie star Sophia Loren. The other was a drawing by Albrecht Dürer, who had drawn a picture of his mother: very old, with a long nose, a bitter-looking face. She had had a hard life and her face was full of wrinkles. I showed them the two pictures and asked, ‘Who is more beautiful?’ They were totally confused, and then came a wonderful answer I will never forget—it was the highlight of my life. A girl said, ‘I think the ugly one is more beautiful.’ This is the dialectical way. Looking at this picture, one feels the precise observation of her son. Not to make it more beautiful, not idealised, just showing it. It was full of intensity. To me, as important as beauty is the word intensity. I search for this in my music.”    Helmut Lachenmann (music composer)

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich bin einverstanden.

Nachdem ich diesen Post gelesen hatte, drängte sich mir die ewige Frage auf, was mich denn nun eine Musik als "Schön" empfinden lässt.

Ich war nicht unbedingt erpicht auf eine analytische Erklärung. Dennoch stieß ich im Internet auf eine "kleine", einigermaßen wissenschaftliche Antwort, die bestimmt zulässig ist:

"Auch wenn jeder einen anderen Musikgeschmack hat - einige Gemeinsamkeiten bei der Beurteilung der Ästhetik eines Tons gibt es doch. So wird zum Beispiel ein reiner Sinuston zunächst als schön, dann aber zunehmend als langweilig empfunden. In der Regel erzeugt sowieso kein Instrument einen reinen Sinuston ohne Oberschwingung. Sobald die Frequenzen dieser Obertöne ganzzahlige Vielfache der Grundtonfrequenz sind, wird der Ton als harmonisch, als schön empfunden. Ein Zweiklang gilt dann als schön, wenn das Verhältnis beider Frequenzen dem zweier nicht zu großer natürlicher Zahlen entspricht.

Bei der Beurteilung der Schönheit eines bestimmten Rhythmus spielt vielleicht eine embryonale Konditionierung auf den Herzschlag der Mutter eine Rolle, der dann als schön empfunden wird. So können Säuglinge beruhigt werden, indem man ihnen den Herzrhythmus der eigenen Mutter vorspielt."
(www.scinexx.de)

Anonym hat gesagt…

Kann man von Lachenmann irdendwo online Musik hören?